Vielen geht es mental schlecht und viel zu oft machen Betroffene das mit sich selbst aus. Das muss aufhören. Bild: Pexles

Mental Health Report: Wie geht’s dir eigentlich wirklich?

Lösungen finden

Auch unser Gesundheitssystem macht es vielen Menschen nicht leicht, eine adäquate Behandlung in Anspruch zu nehmen. So müssen Betroffene bis zu drei Monate auf einen Termin bei einem Therapeuten oder einer Psychologin warten. Zeit, die viele Betroffene nicht haben, denn psychische Krankheiten bessern sich nicht von selbst. Sie können nur verdrängt werden oder verschlimmern sich mit der Zeit. So werden Angststörungen auf Dauer zu Panikattacken und ein abweichendes Essverhalten kann zu einer handfesten Anorexie führen.

Zum Glück tut sich bereits etwas. So gibt es beispielswiese zentrale Vergabestellen von Therapieplätzen, bei denen man anrufen kann. Die Nummer ist in jedem Bundesland unterschiedlich. Doch auch Online-Konsultationen können eine gute Möglichkeit sein und verhelfen zu einem schnelleren Therapieeinstieg.

Frag mal Dr. Google

Das Googlen von Symptomen ist mittlerweile fast normaler als der Arztbesuch selbst. Und so ist es nicht verwunderlich, dass die Suchanfragen nicht nur häufiger, sondern auch präziser geworden sind.

So hat der Begriff „Einsamkeit“ mit durchschnittlich 45.300 Suchanfragen gerade während der Pandemie Konjunktur. Insbesondere die Nordrhein-Westfalen beschäftigt dieses Thema. Für das Wort „Depressionen“ lagen die Suchanfragen nochmals deutlich höher.  593.540 Mal wurde nach Symptomen und Lösungen gesucht. Eine Zahl, die alarmieren sollte und die Frage offenlässt, warum Menschen lieber Google fragen, als mit ihren Freund*innen und Familienmitgliedern zu sprechen.

Doch ist es wirklich hilfreich, die eigenen Symptome zu googlen? Ja! Denn Dr. Google ist besser als sein Ruf. Zumindest solange man sich danach in die Hände eines Spezialisten begibt. Denn Suchanfragen können sowohl helfen die eigenen Beschwerden besser zu verstehen als auch die Suche nach einem geeigneten Arzt erleichtern.

Vorsorge ist besser als Nachsorge

Doch was kann jede*r Einzelne tun, um die eigene mentale Gesundheit zu stärken? Die Lösungen hierzu wirken banal und sind dennoch im Alltag schwer umzusetzen. Zunächst sollte man gut auf seine Work-Life-Balance achten. Eine erfüllende Freizeit, genügend Schlaf, Bewegung und soziale Kontakte sind essenziell für mentale Stabilität. Aber auch eine gesunde Ernährung und Entspannungstechniken können Wunder wirken. Natürlich helfen all diese Dinge nicht, wenn das eigene Leben mal aus den Fugen gerät oder man mit traumatischen Erlebnissen konfrontiert ist, doch sie können die Resilienz stärken.

Das größte Learning aus den Ergebnissen der Studie sollte jedoch sein, dass psychische Probleme keine Seltenheit sind und somit auch nicht verschwiegen werden müssen. Jede*r geht mal durch komplizierte Phasen im Leben und für jede davon gibt es Spezialist*innen. Da heißt es dann dranbleiben und keine Angst vor Absagen haben. Ihr werdet Hilfe finden. Ganz sicher. Und solange ihr wartet, offenbart euch ruhig mal der besten Freundin. Die Chancen stehen gut, dass ihr auf eine Menge Verständnis stoßt.

Quelle: ZAVA

Und sonst so? Direkt weiterlesen:

Folge ZEITjUNG auf FacebookTwitter und Instagram!

Bildquelle: Craig Adderley von Pexels; CC0-Lizenz