Tipps gegen den Novemberblues
Die Tage werden kürzer und noch kürzer nach der Zeitumstellung. Die Blätter sind bunt, die Sonnenstunden rar – der Herbst ist längst da. Und mit ihm wird auch das Leben, an das wir uns im Sommer so sehr gewöhnt haben, ein anderes sein. Keine lauen Sommernächte mehr, die man draußen verbringt, kein T-Shirt-Wetter mehr. Stattdessen gibt es Zwiebellook und Frostbeulen. Das macht die Umstellung umso schwerer.
Doch, was kann man tun, wenn man morgens schon mit dem falschen Bein aufsteht, weil es in der Früh regnet und man friert, obwohl die Heizung auf fünf hochgedreht ist? Und wie motiviert man sich bitte noch, nach der Arbeit rauszugehen und etwas zu unternehmen, wenn es draußen schon dunkel ist?
Ich zumindest bin dann grundlos schlecht drauf und weiß gar nicht so genau, weshalb eigentlich, und dieser Fakt stimmt mich noch missmutiger. Der November ist für mich oftmals ein Auf und Ab der Gefühle. Im Dezember habe ich mich dann meist an die kalte Jahreszeit gewöhnt. Denn es fällt einfach schwer, keine gute Laune zu haben, wenn es überall nach Plätzchen duftet und Last Christmas aus den Lautsprechern tönt. Denn obwohl die Welt draußen dunkel ist, brennen die Lichter in den Herzen hell. Aber bis zum Dezember ist es noch fast ein ganzer Monat hin und der November ist kein Zuckerschlecken. Wie also stellt man sich auf eine Jahreszeit ein, wenn man noch nicht bereit ist loszulassen, wenn man sich eben noch nicht daran gewöhnt hat?
Alles Einstellungssache?
Also erst einmal ist es okay, auch mal schlecht gelaunt zu sein. So wie es nicht immer Sommer sein kann, kann man selbst auch nicht immer gut gelaunt sein. Und je weniger man sich dagegen versperrt und wehrt, desto schneller vergeht die schlechte Stimmung. Aber Achtung, bei Depressionen solltest du dir unbedingt professionelle Hilfe suchen.
Oft kann es schon helfen, wenn man sich der Situation annimmt, sich selbst ein paar Tage Zeit gibt, um sich auf die neue Situation einzustellen. Denn klar, der Sommer war einfach genial, weil man so viel erlebt hat. Doch ist der Herbst nicht die perfekte Zeit, nun all das Geschehene sacken zu lassen, zu reflektieren und einmal wieder zu sich zu kommen, anzukommen und so richtig zu entspannen?
Vielleicht kann man den Herbst auch als eine Chance begreifen, als einen Übergang zwischen warm und eiskalt, zwischen Abenteuer und Entspannung, zwischen der Welt und mir selbst. Letzten Endes muss man einfach …
… Das Beste daraus machen:
Während im Sommer die Tage vollgepackt waren mit Abenteuern und viel unterwegs sein, ging doch eine Sache oft auch unter. Me-Time oder Two-Time mit dem*der Partner*in. Einfach auch mal NICHTS tun. Oder zumindest mal nicht so viel. Denn auch der November hat so einiges zu bieten.
Hier ein paar Tipps:
Einfach mal entspannen
November heißt für mich, dass ich endlich wieder in die Sauna gehen kann, ohne an den heißen Innen- und Außentemperaturen zu krepieren. Das Handy bleibt dabei brav im Spint. Das Einzige, was ich mitnehme, ist ein Buch, Essen und Trinken und vielleicht noch eine Freundin. Dann kann der Spa-Tag beginnen. Wem Sauna nicht taugt, der kann auch ins Schwimmbad gehen, oder es sich in der eigenen Badewanne schön machen.
Gleichzeitig ist der November die perfekte Zeit für Filme, Serien, Kino, Bücher, Zocken, Spiele- oder Bastelabende. Vieles davon kann man allein oder auch mit mehreren Leuten machen. Ich persönlich bevorzuge eine Mischung aus Serien und Büchern. Denn endlich hat man wieder Zeit zum Lesen, in fantastische Welten einzutauchen und sich darin zu verlieren. Eingekuschelt mit Decke und heißem Tee auf dem Tisch ist es mir auf einmal egal, wie viel Grad es draußen hat und ob es regnet oder nicht.
Du hast schon lange nichts Kreatives mehr gemacht und würdest gerne mal wieder zeichnen, schreiben oder etwas basteln? Jetzt ist DIE Zeit dafür. Ob Aquarell, Tagebuch schreiben, oder am eigenen Fotoalbum basteln, probiere dich aus. Die kalten und verregneten Tage sind schließlich perfekt dafür geeignet, das Jahr in einem Fotoalbum Revue passieren zu lassen und festzuhalten. Mit Klebstift bewaffnet geht es ran an die schönen Momente des Sommers.
Was ich auch total gerne mag, sind Kochabende mit einer guten Freundin. Am liebsten probieren wir dann ein neues Rezept aus. Kürbis-Gnocchi oder so. Ganz nach dem Motto: Erst kochen, dann essen, dabei reden und später noch einen Film zusammen ansehen.
Dance The Way I Feel
Wem dennoch die Decke auf den Kopf fällt. Ein Spaziergang an der frischen Luft tut oft schon richtig gut. Mit einem spannenden Podcast in den Ohren oder einem guten Lied wird der Laubboden zum raschelnden Laufsteg. Ob es Zufall ist, dass sich der Gang über die bunten Blätter wie Applaus anhört?
Was ich auch sehr empfehlen kann, ist Sport. Sport macht sofort bessere Laune und es tut einfach gut, sich auszupowern. Dabei ist eigentlich nur wichtig, das zu tun, was dir Spaß macht. In der Zeit vor Corona habe ich im Winter beispielsweise immer Salsa getanzt. Die lateinamerikanischen Gesänge und Rhythmen beseitigen jede Art von Blues.
Und wem das noch nicht genügt, niemand hat gesagt, dass man im November nicht auch einen kleinen Ausflug einplanen kann. Städtetrip Ahoi. Man nehme ein verlängertes Wochenende, eine coole Stadt, die nicht zu weit weg ist und los geht’s. Prag, Breslau, Wien – wir kommen!
Letzten Endes …
… kann die Sache mit dem November leicht oder schwer sein. Denn es liegt mitunter daran, was man selbst daraus macht. Man hat immer die Wahl, heute vom besonders schönen Teller zu essen, den einen Tee zu trinken und die Wohnung in eine warme Höhle zu verwandeln, in der man gerne Zeit verbringt. Man kann außerdem mit Supplementen dafür sorgen, dass insbesondere kein Vitamin-D-Mangel entsteht, der definitiv auch zur schlechten Laune beiträgt. Es bringt jedoch nichts, wenn man die Zeit nur damit verbringt, sie mit dem Handy totzuschlagen, weil man die Finger nicht davon lassen kann. Der November ist nur so schön, wie du ihn werden lässt. Nutze die Zeit für dich. Denn es wäre schade, sie ausschließlich in schlechter Laune zu verbringen.
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